Was die Welt bewegt...Teil VIII

Oktober, was hat dieser Monat eigentlich so besonderes? Viele werden sagen, halt ein ganz normaler Monat, 2 Monate vor Weihnachten, meistens regnerisch und kalt. Für viele das gewohnte Bild im Herbst...Für mich war es dieses Jahr ein etwas anderer Monat. Das mag zum einen daran liegen, das ich immernoch Zivi im Kindergarten bin und die Arbeit inzwischen, von kleinen Frustsituationen mal abgesehen, jetzt eigentlich ziemlich viel Spaß macht. Es liegt zum einen auch an den lieben Kindern, mit denen man viel Spaß haben kann auch wenn es manchmal nicht gerade unanstrengend ist und zum anderen, dass sich jetzt wirklich alles soweit eingespielt hat und ich auch meine Lehrgänge hinter mir hab. Zurück zum Thema und zum Monat Oktober. Es wird Herbst, die Blätter werden braun, rot oder orange und fallen ab, es regnet häufig und alles bekommt ein seltsamen grauen Schleier. Die beste Gelegenheit also, diesem Rotz zu entfliehen. Zufällig machte das Mandolinenorchester einen zweiwöchigen Trip nach Süd-Afrika und ich war passenderweise mit dabei. Jetzt, wo ich eine Woche wieder in Deutschland bin und mich langsam wieder an die tristen Umstände gewöhenn muss, werde ich versuchen mal so einen kleinen Überblick über ein sehr interessantes aber auch gefährliches Land zu geben.
Wenn man hier im Herbst nach Süd-Afrika fliegt, ist dort Frühling. Eine sehr gute Reisezeit, denn es ist noch nicht zu heiß (ca. 25-30C° jeden Tag) und die Flora beginnt gerade sich zu entfalten. Alles fängt an zu blühen, für Blumen- und Blütenfreunde also eine wahre Pracht. Und ich nun mittendrin in einem Land knapp 9000km entfernt von Deutschland. Einiges war so anders, z.B. waren da Leute mit dunkler Hautfarbe aber auch Farbige und Weiße. Bei unserer Reise von Johannisburg bis runter nach Kapstadt konnten wir die unterschiedlichsten Situationen erleben. Ein großes Problem war die hohe Kriminalitätsrate, gerade in den Großstädten, und das große Aidsproblem. Viele Leute, die wir getroffen haben, meinten das es für die Zukunft von Süd-Afrika nicht rosig aussehen würde, wenn sich das Aidsproblem immermehr ausweiten wird. Und es breitet sich aus, die Aufklärung bringt zwar Erfolge, diese sind aber verhältnismäßig gering. Als wir eine Farm besichtigten, wo viele Schwarze angestellt waren, meinte der Farmer, er vermutet, dass 80% seiner Angestellten Aids hat. Für die Gruppe des Mandolinenorchesters ein harter Schlag ins Gesicht...
Trotz viel Programm und Konzerten, die wir gegeben haben, hatten wir auch ab und zu mal unsere Relaxing-Days. Da hieß es ausgiebig im Indischen Ozean zu baden. Bei angenehmen Wellengang und sonnigen Temperaturen konnte man es gut am Strand aushalten. Doch jeden Tag nur Strand ging nicht, die Tour musste weitergehen. So kamen wir am letzen Tag in Kapstadt an. Dort gab es den Tafelberg zu besichtigen von dem man einen herrlichen Blick über Kapstadt hat und danach ging es noch zum Capepoint, dem Kap der guten Hoffung. Ein nettes Gefühl einmal am südlichsten Punkt von Afrika zu stehen. Die Gelegenheit hat man auch nicht alle Tage. Und dann ging es zurück...nach 15 Stunden Flug wieder die Füße auf deutschen Boden setzen...in Pfützen und umgeben vom kalten Wind. Von einem schönen "Urlaub" mit reichlich gesammelten Erfahrungen wieder in die Realität und in den Alltag. Was bleibt, sind Erinnerungen an ein Land, das ist wert ist, wieder einmal besucht zu werden. Was bleibt, sind Erlebnisse von und mit einer ganz anderen Kultur. Was bleibt ist eine leichte Bräunung auf der Haut und die ganzen Begegnungen mit so vielen unbekannten Menschen. Bleibt dieser Herbst so wie die Jahre davor? Nein....

Cya Wirley aka Wirles
28.10.2004 10:39pm


© 2004 by Wirles